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Reise
unterwegs seit: 24. Mai 2014 - bereiste Länder: 4 - gefahrene Kilometer: 25.649 km
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So verläuft meine Reise... Sei mit dabei! - Seite 5
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11. Juni hier: City Of Whitehorse, Yukon Gemeinsam mit dem Jims habe ich heute Dawson City verlassen. Ein bisschen Wehmut schwingt mit, als wir aus der Stadt rollen. Ich habe sie lieb gewonnen. Erstmals seit langem ausschließlich auf Asphalt fahren wir auf dem Highway 2 zügig Richtung Whitehorse, der offiziellen Hauptstadt des Yukon Territory. Mit 27.600 Einwohnern zwar keine Metropole, aber immerhin die größte Stadt im Yukon, der insgesamt lediglich 36.800 Menschen beheimatet. Über die Fahrt gibt es nicht viel zu berichten. Nach allem was ich bisher bereits gesehen habe empfinde ich auch diese Tagesetappe von etwas über 500 KM als eher langweilig. Spannend wird es lediglich an der ersten Tankstelle in Whitehorse als ich den beiden Weggefährten mitteile dem Rat von Erika zu folgen und etwas in dem Ort zu verweilen. Unter anderem möchte ich einen Tagesausflug nach Skagway unternehmen. Für den Weg soll ich laut Erika etwas mehr Zeit einplanen, da ich bestimmt an jeder zweiten Ecke ein Foto machen möchte. Ich kann es kaum glauben, meine beiden Mitstreiter versuchen mich doch tatsächlich davon zu überzeugen, dass es keine gute Idee ist hierzu bleiben. Sie haben in dem Ort keine guten Erfahrungen gemacht. Sie haben auf der Anreise Richtung Fairbanks 200 Dollar für ein Rattenloch bezahlt. Außerdem müsse ich doch bald in Vancouver sein um Marina abzuholen. Darüber hinaus gilt heute Nacht der Deal vom Dalton Highway, heißt ich darf in der Besucherritze schlafen. Ich mag die beiden. Sie sind so verschieden und jeder hat etwas für sich. Nichts desto trotz, ich möchte mich nicht von Ihrer mittlerweile etwas aufkommenden Hektik endlich nach hause zu kommen anstecken lassen und wir trennen uns einvernehmlich. :-) Die beiden möchten heute noch Teslin erreichen, was noch einmal gut 170 KM südlich liegt. Ich steuere das Visitor Center im Ort an, um mich nach dem Weg zu dem natürlich auch von Erika empfohlenen Campingplatz zu erkundigen. Was soll ich sagen, ich bin nicht enttäuscht. Der Robert Service Campground hält wirklich einige richtig nette Plätze vor. Ich entscheide mich für einen direkt am mächtigen Yukon River. Die Lage ist idyllisch, nur der Weg zur Toilette ist natürlich der längste. Einen Tod muss man sterben. :-) Diese Zeilen schreibe ich, während ich im „Klondike Rib & Salmon“, einem urgemütlichen Restaurant sitzend, meine wohl bislang beste Meeresfrüchtepasta esse. Die Krabben sind riesig und der Lachs einfach nur lecker. Die Lokalität ist mir bereits auf dem Weg zum Campingplatz aufgefallen. Nachdem sie in einem Gespräch unter alten Bikern im Toilettenhäuschen des Campingplatzes auch noch lobend erwähnt wurde, war klar, wo ich heute Abend dinieren würde. Aber halt, jetzt wird mir auf einmal ganz schlecht. Das Essen war doch super und das Bier das Beste seit der Atlantik- überquerung. Woran kann das liegen? Als einzigen Grund mache ich den kleinen Zettel aus, den die nette Kellnerin mir soeben auf einem Klemmbrett serviert hat. 50 Kanadische Dollar (inkl. Trinkgeld) leichter verlasse ich die wirklich empfehlenswerte Lokalität, schieße noch ein paar Fotos, ergaunere mir den eigentlich kostenpflichtigen WiFi-Code des Campgrounds, bevor ich mich schlafen lege.  Zwischenfazit des Tages: Ich muss endlich begreifen, dass sich mein Konto am Ende des Monats nicht mehr von allein füllt! 12.06.2014 – Hurra, heute beginnt die Fußball WM! Leider ohne mich. Der Campingplatz bietet keine Fernsehmöglichkeit. Nachdem Erikas Tipp mit dem Campingplatz wirklich gut war, breche ich gegen 12 Uhr Richtung Skagway auf. Eigentlich etwas spät, aber zuvor mussten erst noch diverse Skypegespräche via Mc Donalds WiFi geführt werden. Das Wetter ist nicht wirklich gut. Die sonnige Wärme des Vortags ist regnerischen 9 Grad Celsius gewichen. Nichts desto trotz, ich möchte Skagway sehen. Also aufs Moped und ab dafür. Nach ca. 70 KM erreiche ich Carcross, einen kleinen Ort an einer, wie es der Name bereits vermuten lässt, Kreuzung. Auch für diesen Ort habe ich eine Empfehlung von Erika im Gepäck, die ich mir aber für den Rückweg aufhebe. Kurz hinter Carcross beginnt dann das einmalige Naturschauspiel, welches mich bis Skagway begleiten wird. Wunderschöne, teils schneebedeckte Berge umrahmen immer wieder riesige Gebirgssehen. Wie schon so oft, pünktlich zur Durchfahrt der Hauptattraktion dreht auch das Wetter und es wird richtig schön. Zum ersten mal seit meiner Ankunft in Anchorage kommt bei mir auf dem Motorrad dabei auch einmal das Hochgefühl auf, welches bislang nur die Gebirgs- pässe der Alpen auszulösen vermochten. Es gibt endlich echte Kurven! Die immer noch weit größeren Radien im Vergleich zu den mir bekannten Alpenpässen zwingen mich allerdings zur massiven Beugung sowohl der kanadischen als auch der amerikanischen Verkehrsregeln um den Kurvenspaß zu optimieren. Nach dem Grenzübertritt, Skagway befindet sich auf dem Staatsgebiet der USA, tauchen zu allem Übel überall Schilder auf, dass die Geschwindigkeit auf diesem Gebirgs- pass per Radar überwacht wird. Nie im Leben! (Es sei denn, ich bekomme die Post nach hause?) Da die Strecke so schön zu fahren ist, beschließe ich die Fototermine auf den Rückweg zu verlegen. Einer der wenigen Stopps ist lediglich die Grenzstation der USA. Hier zeigt sich der Mentalitäts- unterschied zu den Kanadiern mehr als deutlich. Während ich bei meiner Einreise nach Kanada auf dem Top Of The World Highway durch eine Nette Grenzbeamtin begrüßt wurde und so der Grenzübertritt zu einer netten Zwischenepisode auf der Reise wurde, empfängt mich hier ein über- gewichtiger, mürrischer Amerikaner mit den üblichen Fangfragen. Zuvor müssen Elektra und ich aber erst einmal diverse technische Anlagen durchfahren um überhaupt zu dem Zöllner vordringen zu können. Ich vermute, dass damit Fahrzeuge direkt geröntgt werden können. Elektra und ich werden lediglich fotografiert. Ich hoffe einfach mal, dass wir nicht auch noch komplett durchleuchtet wurden. Die Strahlung soll ja nicht so gesund sein. Nachdem alle Fragen meinerseits zur Zufriedenheit beantwortet wurden und auch der Kollege des Grenzbeamten seine Zustimmung erteilt hat, rolle ich kurze Zeit später in Skagway ein und bin total von den Socken! Ich hatte ein beschauliches kleines Örtchen am Meer erwartet. Beschaulich ist es sicherlich auch, nachdem die tausenden Touristen wieder auf ihre Kreuzfahrtschiffe zurückgekehrt sind. Überall wuseln sie mit Plastiktüten bepackt herum, in denen sie ihre Einkäufe auf die schwimmenden Festungen zurückbringen. Vier dieser Ozeangiganten lagen bei meinem Eintreffen in Skagway vor Anker. Unglaublich! Nach einer Ortsdurchfahrt, bei der ich feststelle, dass hinter den Fassaden der netten Häuschen überwiegend die bekannten großen Luxusmarken beheimatet sind, mache ich mich direkt wieder auf den Rückweg. Es gilt ja noch unzählige Orte in einem Foto festzuhalten und einen weiteren Tipp von Erika auszuprobieren. Viele Fotostopps später erreiche ich erneut Carcross und erkundige mich nach dem Caribou Crossing Coffee (www.facebook.com/CaribouCrossingCoffee). Oh entgegnet mir die junge Frau die ich befrage, da musst du dich aber beeilen, das schließt um 18 Uhr. Auf meiner Uhr war es ungelogen 17:58 Uhr. Ich war noch nie pünktlich. :-) Fünf Minuten später stehe ich in dem netten Kaffee, das noch geöffnet hat, da vor mir noch ein paar amerikanische Touristen eingetroffen sind. Als ich an der Reihe bin bestelle ich mit einem breite Grinsen auf Deutsch einen Kaffee und einen Apfelstrudel. Sofort sind alle Dämme gebrochen. Ich erzähle Heike, der deutschen Auswanderin und Inhaberin des Kaffees von Erikas Empfehlung. Sie beschließt spontan das Laden heute länger offen zu halten und ich erhalte meinen Apfelkuchen inkl. Kaffee sowie weitere Tipps für die Reise. Wenn du dort hin kommst, dann grüßt du den und wenn du dahin kommst, dann grüßt du jenen. Damit ich es auch nicht vergesse, notiert sie mir alles auf kleinen pinkfarbenen Zetteln. Wenn das so weiter- geht lerne ich noch die halbe deutsche Community in Kanada kennen, die ja bekanntlich nicht klein ist. Nach einer netten Plauderstunde, in welcher ich auch Heikes Mann und ihre zuckersüße Tochter, die nebenbei bemerkt ein astreines Hochdeutsch spricht, kennenlerne, fahre ich weiter Richtung Campingplatz. Bei dem schönen Wetter möchte ich unbedingt die Feuerstelle vor dem Zelt ausprobieren. Zügig unterwegs sehe ich in einiger Entfernung zwei Autos mit Warnblinkanlage stehen. Ich denke beim Näherkommen zunächst an eine Panne, als ich bei genauer Betrachtung mein Glück kaum fassen kann. Mitten auf der Wiese am Wegesrand sitzt eine mächtige Grizzlybärenmutti mit ihren zwei kleinen Grizzlys. Wieder einmal unglaublich! Ich bleibe ebenfalls stehen und zücke die Kamera. Wieder einmal ein Moment, in welchem ich mir ein wesentlich größeres Objektiv wünsche. Näher rann gehe ich aber auf keinen Fall. Der Grizzlybärenmama ist Elektras Motorengeräusch nicht ganz geheuer. Sie zieht sich und die Kleinen etwas in Richtung Wald zurück und behält mich dabei stets im Blick. Den Rückzug der Bärin bringen auch die anderen am Straßenrand stehenden Schaulustigen, welche die Tiere aus der Deckung ihrer Wagen durch das Schiebedach fotografieren, mit mir in Verbindung und blicken etwas verärgert drein. Ich schieße weiter meine Fotos und entgegne auf Rückfragen, dass ich den Motor unter keinen Umständen ausschalten werde! Ich fühle mich hier ohnehin schon wie Essen auf Rädern und wer weiß, ob ich im Falle aufkommender Hektik entsprechend schnell wieder starten kann?!  Vollkommen glücklich über die schönen Eindrücke und Erlebnisse des Tages fahre ich weiter, dem vermeintlichen Barbecue entgegen. Ca. 20 KM vor dem Ziel habe ich dann aber doch den Regen des Vormittags wieder eingeholt. Es gießt wie aus Eimern. So wird der freudig erwartete erste Grillabend wieder durch Dosenfleisch und Fertigsalat ersetzt. Fazit: Ich werde öfter auf meine eigene Stimme hören! Ich bin froh, nicht in Hektik mit den netten California Boys weitergefahren zu sein.
10.06.2014 bis 11.06.2014 – Hauptstadtflair, Kurvenspaß und richtig wilde Tiere
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